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Wie läuft’s?

Gesunde Blase, fitter Beckenboden

von Nathalie Rosenegger (Autor:in)
150 Seiten

In Kürze verfügbar

Zusammenfassung

Für alle, die ein Thema mit ihrer Blase haben

Unbeschwert Sport treiben trotz Blasenschwäche oder durch die Stadt bummeln, ohne das nächste WC zu suchen – wiederkehrende Harnwegsinfekte, Blasenschwäche, häufiger Harndrang und Beckenbodenprobleme können das Leben ziemlich kompliziert machen. Dieses Buch geht unkonventionell über Tee trinken und die klassischen Kegelübungen hinaus. Sie erfahren, wie man beim Niesen einen Uups-Moment vermeidet, warum Sie beim Essen nicht an Meerrettich sparen sollten, wie Sie den Beckenboden auf den Füßen entspannen und wie man mit einer Quietscheente richtig atmet. Natürliche Hausmittel, einfache Übungen und viele Tipps für den Alltag ermutigen, sofort mit ersten kleinen Schritten die Blase und den Beckenboden gesund zu machen und gesund zu halten.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Half Title
  • Titel Seite
  • Impressum
  • SIND SIE ANFÄNGERIN?
  • INHALT
  • HINWEISE ZUR ANWENDUNG
  • EIN KURZER RUNDGANG DURCH DIE ANATOMIE VON HARNWEGEN UND BECKENBODEN
  • Woher kommt der Urin?
  • Von den Nieren abwärts
  • Die Harnblase
  • Wie funktionieren die Schließmuskeln?
  • Wenn es brennt und man dauernd rennt: Der Harnwegsinfekt (HWI)
  • Wie äußert sich ein HWI?
  • Honeymoon-Zystitis
  • Unsere Türsteherin: die Schleimhaut
  • Ausreichend trinken
  • HARNWEGSINFEKTIONEN VORBEUGEN
  • Restharn – der Nährstoffsee für Bakterien
  • Verursachen kalte Füße eine Blasenentzündung?
  • Schau auf dich: Immunsystem stärken
  • UNKOMPLIZIERTE BLASENENTZÜNDUNGEN NATÜRLICH BEHANDELN
  • Wärme und Ruhe
  • Vitamin C macht’s Bakterien ungemütlich
  • Grüne Kraft aus der Wiese
  • DIE ÜBERAKTIVE BLASE SCHLÄFT NICHT
  • Ursachen von Reizblase und Dranginkontinenz
  • Pinkeln in der Dusche und Schlüssel-Inkontinenz
  • Damit bekommen Sie eine überaktive Blase in den Griff
  • Weniger Druck durch Entspannung
  • Von allem etwas: Mischinkontinenz
  • TRÖPFCHENWEISE: DIE ÜBERLAUFBLASE
  • MEN’S ONLY: DIE PROSTATA
  • Beckenbodentraining rund um die Prostata-Operation
  • Muskelaktivierung durch Elektrostimulation
  • Das schwarze Gold
  • STARKE MITTE: DER BECKENBODEN
  • Schüssel oder Trampolin?
  • Hoppla … Belastungsinkontinenz
  • Senkungen und Restharn
  • Letzter Ausweg Operation?
  • Blasenschwäche in den Wechseljahren
  • Leaking im Zyklus
  • Stress und Inkontinenz
  • Nach der Schwangerschaft
  • Selbsttest: Wie gut können Sie Urin halten?
  • FITNESS FÜR DIE MITTE – OHNE MATTE
  • Haltung zeigen
  • Aktive Atmung
  • Druckerhöhung im Bauchraum vermeiden
  • Der Klopapierthron
  • Trendsportart „Intimfitness“
  • Das Stadion
  • Beckenboden spüren
  • Beckenboden-Workout
  • Der Beckenboden trainiert nicht gern allein
  • LOCKERLASSEN
  • Dehnen und Verspannungen lösen
  • SO HALTEN SIE DURCH!
  • ERSTE HILFE BEI UNFREIWILLIGEM HARNVERLUST
  • Kann ich auch Binden für Monatshygiene verwenden?
  • Welche Größe benötige ich?
  • IHR ERFOLG IST MESSBAR
  • SIE SIND NICHT ALLEIN
  • BLASENTAGEBUCH
  • BEFUND LESEN: MEDIZINISCHE FACHAUSDRÜCKE
  • HEILPFLANZEN ANWENDEN
  • REZEPTE UND ANWENDUNGEN
  • SO EIN BUCH SCHREIBT SICH NICHT ALLEIN
  • LITERATUR
  • Rückseite

HINWEISE ZUR ANWENDUNG

Die Ursachen einer gestörten Blasenfunktion und/oder von unfreiwilligem Harnverlust sind vielfältig und abhängig von Geschlecht, Alter, Körperbau, Gewicht, Trainingsstatus, Stresslevel, Hormonen, Ernährung, Immunsystem, Genetik, Schwangerschaften, Vernarbungen u. v. m. Plötzlicher, unaufschiebbarer Harndrang, ungewollter Harnverlust beim Sport oder eine Blasenentzündung, die uns 20-mal am Tag auf die Toilette zwingt, sind Beschwerden, die fast jede(r) kennt. Je länger dies unbehandelt bleibt, desto unklarer und weniger voneinander abgegrenzt werden die Symptome – und desto umfangreicher gestaltet sich deren Behandlung.

Naturheilkunde und Training können oftmals wiederkehrende Antibiotikatherapien und operative Eingriffe verschieben oder sogar überflüssig machen. Selbst internationale urologische, nephrologische und gynäkologische Leitlinien empfehlen bei leichten bis mittleren Beschwerden den Einsatz von Pflanzenheilmitteln und Beckenbodenkräftigung. So können die vorgeschlagenen Mittel auch begleitend zu einer medizinischen Betreuung angewendet werden.

Damit Blase und Beckenboden wieder in Balance kommen, braucht es vielleicht ein wenig Geduld und Konsequenz. Und auch hier gilt: Sollte innerhalb weniger Wochen keine wesentliche Besserung oder sogar eine Verschlechterung eintreten, suchen Sie das Gespräch mit einer Urologin, einer Gynäkologin oder einer Physiotherapeutin.

Die meisten Therapiemaßnahmen sind für Männer ebenso geeignet wie für Frauen. Die männliche Harnwegs- und Beckenbodenanatomie unterscheidet sich zwar etwas von der weiblichen, aber viele Beschwerden können mit denselben Therapiemaßnahmen behandelt werden.

Alle beschriebenen Rezepturen und Hausmittel sind bei bedachter Anwendung zur Langzeittherapie geeignet und frei von unerwünschten Wirkungen. Sollte ein Mittel nicht verträglich sein, zeigt sich dies bei äußerlicher Anwendung z. B. durch das Auftreten von Ausschlägen. Bei innerlicher Anwendung kann sich eine Unverträglichkeit z. B. in Magenproblemen oder Kopfschmerzen wenige Stunden nach der Einnahme äußern. In diesem Fall wählen Sie ein anderes Mittel.

Die vorgestellten Maßnahmen stellen keinen Ersatz für notwendige medizinische Behandlungen dar, sondern bieten Ergänzung und Begleitung. Schränken die Beschwerden die Lebensqualität deutlich ein, vermuten Sie eine Schwangerschaft oder zeigen die beschriebenen Anwendungen keine Wirkung, ist ärztlicher Rat einzuholen. Die Anwendung der Therapiemittel erfolgt auf eigene Verantwortung.

Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden weitgehend auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Es wird die weibliche Form als generisches Femininum verwendet, das keine Aussage über das Geschlecht trifft.

EIN KURZER RUNDGANG DURCH DIE ANATOMIE VON HARNWEGEN UND BECKENBODEN

Die Ursachen von Blasenbeschwerden, Schmerzen im Becken und unfreiwilligem Harnverlust werden verständlicher, wenn man die Funktionsweise der beteiligten Körperregionen und Organe betrachtet. Umso deutlicher zeigt sich hier auch, dass alle beteiligten Strukturen nicht voneinander getrennt werden können. In unserem Körper hängt alles zusammen. Funktioniert ein Rädchen nicht, läuft das gesamte Getriebe unrund. Eine Zeitlang kann der Körper eine Fehlfunktion gut wegstecken, aber längerfristig wirkt sich dies negativ auf andere Mitspieler aus und die Funktion verschlechtert sich zusehends. Daher stelle ich viele Behandlungen vor, die der Gesunderhaltung aller beteiligten Körperstrukturen dienen. So ist es z. B. sinnvoll, einige Maßnahmen für den Beckenboden auch dann durchzuführen, wenn Sie nicht unter Beschwerden leiden, die von schwacher Beckenbodenmuskulatur herrühren. Oder die Tipps zur Blasenpflege zu beherzigen, um dieses Organ vorbeugend gesund und leistungsfähig zu halten.

Woher kommt der Urin?

Wenn Sie ein Glas Wasser trinken, landet dieses erst im Magen, dann im Darm und wird hier schließlich ins Blut aufgenommen. Nun durchläuft das Wasser erst einmal den ganzen Körper und umspült im Blut unsere Zellen, um sie u. a. mit Sauerstoff und Mineralsalzen zu versorgen. Auf dem Rückweg nimmt es mit dem Blut gleich noch alles mit, was nicht mehr benötigt wird. Ab jetzt geht es zur ersten Station der Harnwege: den Nieren. Hier wird der Urin gebildet.

Urin ist das Ausscheidungsprodukt der Harnorgane. Wie auch bei anderen Ausscheidungen, z. B. Schweiß, Ausatemluft oder Stuhl, handelt es sich hier um ein Stoffwechselendprodukt. Der Körper wandelt durch den Stoffwechsel permanent Bestandteile aus Flüssigkeiten, Nahrung, Atemluft, Licht, Medikamenten und körpereigenen Substanzen in lebenserhaltende, energiespendende und aufbauende Elemente um. Was dabei nicht oder nicht mehr benötigt wird, scheiden wir aus. Das gilt ebenso für Giftstoffe, schadhafte Zellen und Krankheitserreger.

Übrigens sind beide Bezeichnungen, Urin und Harn, korrekt.

Das Wort Urin leitet sich aus dem Altgriechischen und aus dem Lateinischen ab und bedeutet in diesen Sprachen „Wasser“. So abwegig ist diese Bezeichnung nicht, denn Harn besteht zu rund 95 % aus Wasser. Die übrigen 5 % setzen sich vorwiegend aus Elektrolyten, Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin, Fremd- und Giftstoffen sowie aus kleinen Mengen Zucker, Eiweiß, Hormonen und Duftstoffen zusammen. Die gelbe Farbe entsteht aus den Abbauprodukten des Blutfarbstoffs Hämoglobin.

Gebildet wird Urin also in den Nieren. Wenn wir uns vorstellen, dass der Harn das Abwasser des Körpers darstellt, dann sind die Nieren – als sogenannte harnbereitende Organe – die Kläranlage. Hier wird entschieden, welche Stoffe den Körper mit dem Urin verlassen müssen und welche noch gebraucht werden. In etwa so groß wie ein Päckchen Taschentücher, sitzen die Nieren links und rechts der Wirbelsäule, gut geschützt durch die untersten Rippen und die Rückenmuskulatur.

Innerhalb von 24 Stunden durchläuft das Blut etwa 300-mal das Filtersystem der Nieren. So werden pro Tag bis zu 1800 Liter Flüssigkeit gefiltert, und es entstehen im ersten Durchgang 150 bis 180 Liter Primärharn. Davon holt sich der Körper den größten Teil des Wassers und darin gelöste, brauchbare Substanzen, wie z. B. Eiweiß, Zucker, Natrium, Magnesium usw., wieder zurück. Schlussendlich verlassen nur etwa 1,5 Liter als konzentrierter Urin den Körper. Unser Organismus ist ein Recycling-Musterbeispiel.

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Von den Nieren abwärts

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Ableitende Harnwege

Von jeder Niere transportiert ein Harnleiter wie ein Schlauch den Urin in die Harnblase. Damit er nicht in die Nieren zurückfließt, sind die Harnleiter mit einer Muskelschicht ausgekleidet, die die Flüssigkeit wellenförmig nach unten in die Harnblase befördert. Dort wiederum sorgen bindegewebige Ventile dafür, dass der Urin nicht von der Blase zurück in die Harnleiter fließt. Selbst im Kopfstand funktioniert das Einbahnsystem der Harnleiter perfekt. Bei einer schweren Harnwegsinfektion ist diese Barriere nicht mehr voll funktionsfähig, dann können Krankheitserreger von der Blase zurück in die Harnleiter bis zu den Nierenbecken aufsteigen. Mehr dazu im Kapitel Harnwegsinfekt.

In der Harnblase wird der Urin gesammelt und schließlich über die Harnröhre ausgeschieden.

Die Harnröhrenöffnung befindet sich bei der Frau oberhalb – also bauchwärts – des Scheideneinganges, beim Mann liegt sie an der Spitze der Eichel.

Der pH-Wert des Urins ist mit einem Wert zwischen 5 und 7 meist leicht sauer, um das Wachstum von Bakterien zu verhindern. Empfindliche Haut, wie z. B. im Windelbereich eines Babys, reagiert oft mit Rötungen auf dieses saure Milieu. Die Harnwegsorgane sind vor Reizungen gut geschützt: Schleimhäute kleiden Harnleiter, Harnblase und Harnröhre aus.

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Harnblase

Die Harnblase

Dieser hohle Behälter aus Bindegewebe, Muskelgewebe und Schleimhaut sitzt hinter der Schambeinfuge, dem tastbaren Knochenvorsprung am oberen Rand der Schambehaarung. Hier wird der Urin gesammelt.

Die weibliche Blase kann bis zu 550 ml aufnehmen, die männliche bis zu einem dreiviertel Liter. Bei ca. einem Viertelliter Füllung spüren wir einen ersten, leichten Harndrang. Bei ca. 0,4 Liter wird der Drang so stark, dass wir uns schleunigst entleeren wollen und auch müssen. Hier kommt der Harnblasenauspresser oder Detrusor-Muskel zum Einsatz. Wie der Name schon vermuten lässt, zieht er sich im richtigen Moment zusammen und presst so den Urin heraus. Er gibt der Harnblase auch ihre Form. Die innere Blasenwand ist in kleine Falten gelegt, damit sie sich während der Befüllung ausdehnen kann. Hier liegen Rezeptoren, welche laufend den Füllstand messen.

Wie funktionieren die Schließmuskeln?

Damit kein Harn unfreiwillig austritt, wird die Harnröhre von einem inneren Schließmuskel und der Beckenbodenmuskulatur verschlossen. Dabei bildet der Beckenboden den äußeren Schließmuskel und auch den wirkungsvolleren Verschluss. Der Beckenboden ist ein mehrschichtiges Geflecht aus Muskeln, Bindegewebe und Haltebändern und erfüllt viele Funktionen. Er ist z. B. auch maßgeblich an der Atmung oder an einer aufrechten Haltung beteiligt.

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In der Blase wird der Harn so lange gesammelt, bis die Blasenwand sich genug dehnt, um eine Entleerung auszulösen

a) Solange die Blase leer ist, bleibt die Muskulatur der Blasenwand entspannt, Schließmuskel und Beckenboden sind angespannt.

b) Während der Blasenfüllung mit Urin bleibt das Verschlusssystem weiterhin angespannt, während Sensoren in der Blasenwand Spannung wahrnehmen und die Information ans Gehirn weiterleiten. Langsam entsteht Harndrang.

c) Ist die Blase schließlich voll und damit genug gedehnt, haben wir das Gefühl, dringend die Toilette aufsuchen zu müssen. Dann gibt unsere Kommandozentrale Gehirn den Befehl an die Schließmuskeln, locker zu lassen. Die Blasenmuskulatur spannt sich nun an, um den Urin herauszupressen.

Warum leiden mehr Frauen als Männer unter Blasenschwäche und unfreiwilligem Harnverlust?

Eine Erklärung dafür findet sich in der Anatomie dieser Muskel- und Faszienplatte. Während der Beckenboden beim Mann nur zwei Durchlässe aufweist, nämlich für Harnröhre und Darmausgang, weist er bei der Frau drei Unterbrechungen auf, weil die Scheide und damit der Geburtskanal ebenfalls durch den Beckenboden gehen. Je mehr Unterbrechungen, desto instabiler kann das Verschlusssystem werden.

Außerdem ist bei Frauen die Harnröhre wesentlich kürzer als bei Männern. Dadurch können Infektionen leichter in die Blase oder in die Nierenregion aufsteigen. Eine derart gereizte Blase reagiert z. B. durch häufigen Harndrang auf wiederkehrende Infektionen.

Auch Schwankungen im weiblichen Hormonspiegel durch den Menstruationszyklus, durch Schwangerschaft oder das Klimakterium können unfreiwilligen Harnverlust verursachen.

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Bei Frauen ist der Beckenboden dreimal unterbrochen – für die Harnröhre, die Scheide und den Darmausgang

Wenn es brennt und man dauernd rennt: Der Harnwegsinfekt (HWI)

Diese auch als „Blasenentzündung“ oder „Zystitis“ bezeichnete Erkrankung ist den meisten Frauen gut bekannt – es ist die häufigste bakterielle Infektionskrankheit bei Frauen. Verursacht wird sie von Bakterien, die großteils aus dem Darm stammen und über die Harnröhre in die Blase, mitunter auch ins Nierenbecken aufsteigen („aufsteigende Infektion“). Überwiegend heißt der bakterielle Übeltäter Escherichia coli, dicht gefolgt von Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis. Aber auch mechanische Reizungen, wie sie z. B. bei einer Harnkatheterentfernung auftreten, können eine Entzündung von Harnröhre und Blase auslösen. Schlecht gereinigte Toiletten hingegen sind als Überträger unwahrscheinlich. Anders sieht es in Schwimmbädern aus, wenn das Wasser nicht ausreichend desinfiziert oder ausgewechselt wird.

Ungefähr ein Drittel der betroffenen Frauen leidet an wiederkehrenden („rezidivierenden“) Harnwegsinfekten. Nachdem die weibliche Harnröhre mit ca. 2,5 bis 5 cm deutlich kürzer ist als die des Mannes (ca. 20 cm), gelangen Krankheitserreger hier viel schneller in die Harnblase, um sich dort zu vermehren. Aber auch das vorzeitige Absetzen einer Antibiotikatherapie oder Keime, die gegen die verordneten Antibiotika resistent sind, können ein erneutes Aufflammen begünstigen.

Ab 50 Jahren steigt auch bei Männern die Wahrscheinlichkeit, an einem Harnwegsinfekt zu erkranken. Schuld daran ist meistens eine vergrößerte Prostata, die die Harnröhre verengt und damit die komplette Entleerung der Blase verhindert.

Nierensteine, Blasensteine, Tumore oder Aussackungen stellen ebenfalls Abflussbehinderungen dar, die zur Entstehung von Restharn beitragen. Der in der Blase verbleibende Urin bietet Bakterien einen guten Nährboden – wie ein stehendes Wasserloch –, sodass sie sich wunderbar darin vermehren können.

Wie äußert sich ein HWI?

Meist handelt es sich um eine unkomplizierte Entzündung der unteren Harnwege. Die Betroffenen verspüren häufigen Harndrang, es kommen jedoch nur ein paar Tropfen heraus. Hinzu kommt häufig das Gefühl, den Harn nicht mehr halten zu können. Beim Wasserlassen brennt und schmerzt es, der Urin kann trüb sein, ungewöhnlich riechen und Blutspuren enthalten. Auch krampfartige Unterbauchschmerzen sind typisch.

Abgeschlagenheit, Rücken- und Flankenschmerzen oder erhöhte Körpertemperatur deuten auf eine fortgeschrittene Infektion hin, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden muss.

Eine schnelle Diagnose erfolgt zunächst mittels Harnteststreifen, die in Ihre Urinprobe getaucht werden. Sie zeigen an, ob sich Leukozyten (durch im Harn vorhandene weiße Blutkörperchen) und Nitrit (wird von manchen Bakterien gebildet) darin befinden. Ein verlässlicheres Ergebnis liefert die Analyse der Harnprobe im Labor; diese dauert jedoch in der Regel einen Tag.

Wird ein Antibiotikum verordnet, sollten Sie dieses laut Anweisung nehmen und keinesfalls ohne Rücksprache mit der Ärztin damit aufhören! Wenn die Antibiotikaeinnahme zu früh unterbrochen wird, besteht die Gefahr, dass nicht alle Krankheitserreger ausgelöscht werden. Die verbliebenen Erreger könnten sich wieder vermehren und darüber hinaus gegen den Wirkstoff resistent werden – sodass dieser nicht mehr wirkt.

Es spricht jedoch nichts dagegen, die ärztliche Therapie mit Heilkräutern und Hausmitteln zu unterstützen.

Honeymoon-Zystitis

Häufiger, intensiver Sex, wie in den Flitterwochen, kann eine Entzündung von Harnröhre und Blase nach sich ziehen. Dabei gelangen Bakterien vom Darmausgang durch Reibung in die Harnröhre. Gleitmittel verringern die Reibung und bilden eine Schutzschicht für die Schleimhaut. Vor dem Geschlechtsverkehr verringert eine Dusche oder zumindest kurzes Waschen der Hände und des Intimbereichs beider Partner die Keimzahl ebenso. Danach ist es ratsam, die Toilette aufzusuchen, um mit dem Urin möglichst viele Bakterien aus dem Körper zu spülen. Wenn Sie anfällig für Harnwegsinfekte sind, verzichten Sie auch auf chemische Verhütungsmittel wie Spermizid-Gel, weil sie die Schutzbarriere der empfindlichen Intimschleimhaut angreifen. Um den Harnwegsinfekt gut auszuheilen, warten Sie mit dem Geschlechtsverkehr einige Tage und werden Sie anderweitig kreativ!

Pille oder Hormonspirale können die Zusammensetzung der Intimschleimhaut ebenfalls ungünstig beeinflussen. Achten Sie auf sorgfältige Schleimhautpflege, wenn Sie hormonell verhüten.

Unsere Türsteherin: die Schleimhaut

Apropos Schleimhaut: Alle Schleimhäute in Bereichen, die ins Körperinnere führen, bilden eine Eintrittsbarriere gegen Krankheitserreger – so auch die Schleimhaut der Harnwege und der Genitalien.

Der wichtigste Abwehrmechanismus ist die Schleimschicht (Mukosa), welche durch Schleimdrüsen permanent erneuert, repariert und im Fluss gehalten wird. Krankheitserreger, Schmutz oder andere schädliche Substanzen werden quasi weggespült. Auf dieser Schleimhautschicht wohnen körpereigene, nützliche Bakterien. Diese freundlichen Mitbewohnerinnen halten den pH-Wert im Intimbereich in einem sauren Bereich (pH 3,8 bis 4,8), weil Krankheitserreger sich im sauren Milieu weniger wohlfühlen. Dies ist der Säureschutzmantel der Haut.

Über diese mechanischen Barrieren hinaus sind im Schleimhautgewebe auch Abwehrzellen des Immunsystems verteilt. Medizinerinnen sprechen vom MALT-System, dem mukosaassoziierten Lymphgewebe, welches Krankheitserreger identifiziert und unschädlich macht.

Harnwegsinfektionen in den Wechseljahren

In den Jahren vor und nach der Menopause sinkt der Spiegel der Hormone aus der Östrogengruppe signifikant ab. Dadurch wird die Schleimhaut in Scheide und Harntrakt dünner, viele Frauen klagen dann über Scheidentrockenheit und Jucken im Intimbereich. In diesem Milieu kann auch der Säureschutzmantel nicht effektiv aufrechterhalten werden. Zudem wird das Bindegewebe, welches die Harnröhre und die Vagina auspolstert und zusammenpresst, lockerer und damit die Eingangspforte für krankmachende Keime größer. Daher ist es besonders für Frauen ab der Menopause wichtig, die Schleimhaut in Vagina und Harntrakt feucht und die Scheidenflora (also die Besiedelung mit nützlichen Bakterien) intakt zu halten.

Schleimbildende Kräuter als Tee oder Badezusatz

Zubereitung

1 große Handvoll frischer, zerkleinerter oder eine halbe Handvoll getrockneter Pflanzenteile mit 500 ml sehr warmem, jedoch keinesfalls kochendem Wasser aufgießen.

Zugedeckt ziehen lassen, bis der Aufguss lauwarm ist, dann abseihen und anwenden.

Sitzbad oder Waschung bei trockener Schleimhaut

Bei einem Sitzbad befinden sich die Genitalien bis zum Nabel und bis zum Ansatz des Oberschenkels im Wasser. Neben eigens dafür erhältlichen Einsätzen für die Toilette eignen sich Plastikwannen, das Bidet oder auch die Duschwanne dafür. Oberkörper, Füße und Waden sollten währenddessen warm angezogen sein.

Zubereitung des Badezusatzes wie oben

Für ein Sitzbad in eine große, flache Schüssel abseihen und darin im Sitzen den Intimbereich 5–10 Minuten lang baden. Anschließend trockentupfen und warm anziehen.

Der lauwarme Absud kann für die tägliche Intimreinigung verwendet werden.

Kleeblüten-Tee bei trockener (Schleim-)Haut

Dieser Tee ist als Begleitung während der Wechseljahre zur Langzeitanwendung und als Zusatz zu Sitzbädern geeignet.

Zutaten

1 große Handvoll frischer, zerkleinerter Rotkleeblüten (oder eine halbe Handvoll getrockneter Blüten)

500 ml Wasser

Zubereitung

Blüten mit kochendem Wasser aufgießen, 20 Minuten ziehen lassen, abseihen.

Dies ist die Tagesmenge für eine mehrwöchige Teekur.

Pflegeöl für den Intimbereich

Zutaten

40 ml fettes Johanniskraut-, Ringelblumen- oder Nachtkerzenöl

10 ml Sanddornfruchtfleischöl oder Granatapfelkernöl

3 Tr. ätherisches Öl (z. B. Rose, Jasmin, Muskatellersalbei, Sandelholz, Anis)

Zubereitung

Alle Zutaten in ein Fläschchen füllen.

Das Pflegeöl eignet sich auch als Gleitmittel beim Sex. Allerdings dürfen Öle und Fette nicht gemeinsam mit Kondomen verwendet werden, da sie deren Oberfläche angreifen.

Ausreichend trinken

Dieser Rat wird Ihnen in diesem Buch noch häufiger begegnen. Kein Wunder, denn ein erwachsener Mensch besteht gut zur Hälfte seines Gewichtes aus Wasser. Trinken wir nicht genug, spüren und riechen wir dies schnell an den Schleimhäuten in Mund und Nase. Sind diese trocken, können Sie davon ausgehen, dass es jene im Intimbereich auch sind.

Trinken wir viel, produzieren wir viel Harn. Und dieser spült ebenfalls Keime aus Blase und Harnröhre heraus.

1,5 bis 2 Liter stilles Wasser sollte eine Erwachsene über den Tag verteilt trinken – nach schweißtreibenden Aktivitäten, bei Fieber, Durchfall oder an heißen Tagen darf es gerne mehr sein. Achten Sie auch im Winter darauf, regelmäßig zu trinken, da sich bei Kälte in der Regel weniger Bedürfnis nach Flüssigkeit einstellt.

Vielen Menschen fällt es schwer, ausreichend Wasser zu trinken – oder sie vergessen es einfach. Mit folgenden Tricks klappt es vielleicht besser:

images Stellen Sie Getränke sichtbar an strategisch günstige Orte, z. B. auf den Schreibtisch, neben die Küchenspüle, dorthin, wo die TV-Fernbedienung liegt, oder beim Autofahren auf den Beifahrersitz.

images Benützen Sie dafür Flaschen, große Karaffen oder Thermoskannen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 0,75 Litern. Schaffen Sie eine am Vormittag und eine am Nachmittag, haben Sie die Grundversorgung mit Wasser sichergestellt.

images Erfinden Sie Ihr eigenes Trinkspiel: Ein Glas Wasser nach jedem Telefonat, wenn Sie Ihre sozialen Netzwerke aufrufen, nach jedem Gang auf die Toilette …

images Probieren Sie neue Getränke und neue Geschmacksrichtungen aus. Aromatisieren Sie stilles oder Mineralwasser mit frischen Apfel- oder Zitronenscheiben, noch besser gemeinsam mit Minz- oder Rosmarinzweigen.

Sie werden sehen: Nach wenigen Wochen ist Trinken ein selbstverständlicher Teil Ihres Alltags geworden. Auch die Haut wird dadurch aufgepolstert, Sie fühlen sich frischer und können sich besser konzentrieren.

HARNWEGSINFEKTIONEN VORBEUGEN

Um im wahrsten Sinne des Wortes reibungslos funktionieren zu können, müssen die Schleimhäute also intakt und feucht sein. Und dafür können wir eine Menge tun. Darüber hinaus gibt es einige einfache Maßnahmen, um Blasenentzündungen vorzubeugen.

Sanfte Intimhygiene

Herkömmliche Seife, Duschgel, Waschlotionen, Intimsprays und feuchtes Toilettenpapier sind zu aggressiv für die zarte Intimschleimhaut. Regelmäßiges Waschen mit klarem Wasser oder den beschriebenen Tees ist ausreichend, kann aber bei Bedarf durch spezielle, pH-neutrale Intimreinigungslotionen ergänzt werden. Für unterwegs sind Einmalwaschlappen, die mit klarem Wasser benutzt werden, ideal. Waschlappen sollten generell nur einmal benutzt, Handtücher nicht vertauscht und regelmäßig gewechselt werden. Bei einer akuten Blasen- oder Harnröhrenentzündung empfiehlt es sich sogar, täglich zu wechseln und die benutzten Handtücher möglichst heiß zu waschen. Verwenden Sie keine Hygiene- oder Weichspüler, da auch sie reizend wirken können.

Vorbeugen mit Preiselbeer- und Cranberrysaft

Diese beiden verwandten Beerenarten enthalten neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen auch Proanthocyanidine: Wirkstoffe, welche das Festsetzen von Bakterien an der Blaseninnenwand verhindern.

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Preiselbeere

Eine finnische Studie zeigt, dass durch die tägliche Einnahme von 50 bis 100 ml Preiselbeer- oder Cranberry-Direktsaft nach 6 Monaten deutlich weniger wiederkehrende Harnwegsinfektionen auftraten.1 Allerdings ist die regelmäßige Einnahme des Direktsaftes bereits vorbeugend notwendig, um eine schützende Wirkung zu erzielen: 0,1 bis 0,2 Liter täglich über mindestens 6 Monate. Durch den hohen Säure- und Gerbstoffgehalt kann der Saft die Magenschleimhaut reizen. In Apotheke und Reformhaus findet man Preiselbeer- und Cranberry-Extrakt in verträglicherer Form als Kapseln oder als Granulat.

Auch wenn die Harnwegsinfektion gerade akut ist, hemmen Preiselbeere und Cranberry die Vermehrung der krankmachenden Bakterien. Für Menschen mit Antibiotikaresistenzen stellen Preiselbeer- oder Cranberrypräparate daher als Prophylaxe und Therapieergänzung eine mögliche Alternative dar.

Produkte aus Preiselbeeren können den Urin rötlich färben.

Schnelle Preiselbeer-Limo

Das schmeckt auch Kindern gut: Preiselbeerkompott oder -marmelade mit dem Pürierstab oder im Blender mixen und mit stillem oder prickelndem Wasser aufspritzen.

D-Mannose

Ähnlich wie Preiselbeer- oder Cranberry-Extrakt funktioniert auch D-Mannose zur Prophylaxe und Therapie von Harnwegsinfekten. Diese natürlich in Pflanzen vorkommende Zuckerart bindet an die Härchen von Escherichia-Coli-Bakterien und schleust sie aus dem Körper, bevor sie in die Blasenschleimhaut eindringen können. So werden die E.-Coli-Bakterien von der D-Mannose quasi „verhaftet“ und über den Urin abgeführt. Auch für Diabetiker ist D-Mannose geeignet, da sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.

Allerdings erhöht D-Mannose die Harnmenge, sodass Sie während der Einnahme 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken sollten.

Freundliche Bakterien

Unsere Schleimhäute im Darm, im Mund und auch im Intimbereich sind mit körpereigenen Mikroorganismen, Bakterien und Pilzen besiedelt, die die Barrierefunktion der Schleimhäute aufrechterhalten und uns als Teil unseres Immunsystems vor Krankheiten schützen. Es handelt sich hier vorwiegend um Milchsäurebakterien. Sie werden als „Mikrobiom“ bezeichnet. Im Urogenitaltrakt findet sich diese Bakterienflora ebenfalls; hier heißt sie auch „Urobiom“. Nach einer Antibiotikatherapie, einer Entzündung oder bei trockenen Schleimhäuten ist diese Besiedelung zu dünn, um uns vor körperfremden Keimen zu schützen; daher sollte das Mikrobiom wieder aufgebaut werden. Dafür kann man probiotische Lebensmittel – also solche, die bereits Milchsäurebakterien enthalten – zu sich nehmen. Natürlich kann man auch auf Fertigpräparate zurückgreifen. Fragen Sie in der Apotheke nach dem passenden Präparat für Ihre Bedürfnisse.

Probiotika richtig anwenden

images Vielfach wird die Probiotika-Einnahme nach einer Packung beendet. Das Mikro- oder Urobiom benötigt jedoch 3 bis 6 Monate, um sich vollständig zu regenerieren!

images Bei gleichzeitiger Anwendung mit Antibiotika unbedingt einige Stunden zwischen Antibiotikum und Probiotikum verstreichen lassen, um die nützlichen Bakterien nicht ebenfalls zu beseitigen!

images Nicht zusammen mit heißen Getränken einnehmen, da die probiotischen Bakterienkulturen ab 40° C zerstört werden!

images Während der Einnahme auf Alkohol verzichten – er schädigt die natürliche Barriere im Darm, sodass sie nicht nachhaltig aufgebaut werden kann.

Probiotische/fermentierte Lebensmittel

Wer seine freundlichen Bakterienhelfer und damit seine Abwehrkräfte dauerhaft unterstützen und Entzündungsherde bekämpfen möchte, baut in den täglichen Speiseplan einfach Lebensmittel ein, die Milchsäurebakterien enthalten. In einer 17 Wochen dauernden Studie2 konnte auch ein entzündungshemmender Effekt von fermentierten Lebensmitteln nachgewiesen werden. Dies sind z. B.:

images Naturjoghurt (je frischer, desto mehr Bakterien sind enthalten)

images Kefir (gut bei Laktoseintoleranz)

images rohes Sauerkraut (vegan)

images Miso (vegan)

images selbst angesetzter Kombucha oder „Scoby“ (enthält Koffein und Zucker)

images naturtrüber Bio-Apfelessig

images Kimchi (nach koreanischer Art fermentiertes Gemüse)

images japanisches Natto (fermentierte Sojabohnen)

images Hartkäse wie Cheddar, Parmesan oder alter Gouda

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Kombuchapilz „Scoby“

Scharfmacher

Bei wiederkehrenden Infekten (aber auch Scheidenpilzen) sollten Sie Kapuzinerkresse, Rucola, Meerrettich (Kren), Senf, Galgant, Ingwer, Rettich und Radieschen in Ihren Speiseplan aufnehmen. Diese Lebensmittel enthalten Scharfstoffe, mit denen sich auch die Pflanze selbst gegen Bakterien, Viren und Pilze schützt. Für empfindliche Gaumen ist Ingwer-, Kapuzinerkresse- und Meerrettichextrakt auch in Kapselform erhältlich. Bauen Sie auch andere scharfe Lebensmittel wie Bärlauchpesto, Brunnenkressebutter oder geriebene Radieschen mit Joghurt in den Speiseplan ein.

Probiotischer Frischekick: Apfelessigdrink

Dieses erfrischende Getränk eignet sich nicht nur, um morgens in die Gänge zu kommen, sondern schmeckt auch an heißen Sommertagen köstlich:

1 EL biologischen Apfelessig und 1 TL heimischen Bienenhonig in 250 ml Wasser einrühren und auf nüchternen Magen trinken.

Der Apfelessig liefert Milchsäurebakterien und entsäuert (Apfelessig und Zitronensaft neutralisieren). Im Honig stecken viele wichtige Mineralstoffe, Vitamine (z. B. auch der nervenstärkende Vitamin-B-Komplex) und gut verwertbare Zuckerarten. Dadurch liefert er uns schnell verfügbare Energie. Darüber hinaus wirkt er entzündungshemmend.

Eine halbe Stunde später können Sie dann selbstverständlich einen Morgenkaffee trinken …

Sitzbad mit Essig

Für ein Sitzbad 75 ml biologischen Apfelessig in die halb gefüllte, max. 40° C warme Plastikwanne (alternativ: Toiletteneinsatz, Bidet oder Duschwanne) geben und 15 Minuten baden. Der Oberkörper und die Beine bleiben warm angezogen (siehe auch Sitzbad bei trockener Schleimhaut, S. 23).

Achtung!

Je nachdem, wie stark die Blasenwand durch rezidivierende Infektionen in Mitleidenschaft gezogen ist, können saure oder scharfe Getränke und Nahrungsmittel die Schleimhaut in diesem Bereich noch mehr reizen. Die Einnahme verursacht dann brennende Schmerzen. Vermeiden Sie in diesem Fall die Auslöser und besprechen Sie sich mit Ihrer Ärztin.

Die richtige Unterwäsche

Stringtangas sehen einfach gut aus, und unter engen Hosen zeichnet sich kein Unterhosenrand ab. Diese kleinen Stückchen Stoff können jedoch mehr. Durch die direkte Reibung am After und das Verrutschen bei jeder Bewegung werden Keime aus dem Darmausgang nach vorne in die Harnröhre transportiert. Auch Spitzenunterwäsche kann im wahrsten Sinne des Wortes reizend sein, wenn sie an der Haut reibt.

Slips sind wesentlich hygienischer. Wer unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leidet, sollte zu Baumwollslips greifen, die bei 60° C waschbar sind. Dadurch werden die meisten Krankheitserreger unschädlich gemacht.

Tipps auf der Toilette

images Waschen Sie sich auch vor dem Toilettengang die Hände.

images Wischen Sie sich immer von vorne nach hinten ab.

Details

Seiten
150
ISBN (ePUB)
9783991117254
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (September)
Schlagworte
Rosenegger Blase Beckenboden Gesundheit Naturheilkunde Rezepte ganzheitlich Hausmittel Übungen Inkontinenz Harn Beschwerden

Autor

  • Nathalie Rosenegger (Autor:in)

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Titel: Wie läuft’s?